03 Objekte

Ana kocht oder Ich koche sagen zu können ist nicht schlecht, aber noch besser wäre es wenn Sie sagen könnten ,was Ana oder Sie lesen oder kochen!

Kroatisch ist ebenfalls eine Sprache mit grammatischen Fällen. Dies bedeutet, dass sich Wörter je nach ihrer Verwendung in Sätzen verändern. Zum Beispiel, wenn Sie ausdrücken wollen was Sie lesen oder auf wen Sie warten – wird das als Objekt bezeichnet. Diese Rolle in einem Satz benötigt überlicherweise den Akkusativ eines Nomen, ähnlich wie im Deutschen. Da Akkusativ ein langes Wort ist, werde ich es hier mit A abkürzen.

(Nomen stehen entweder für ein mehr oder weniger spezifisches Objekt, Person oder Idee. Etwas, das eine Aktion ausführen kann, z.B. Schwester, Katze, oder für ein Objekt, auf das sich die Aktion bezieht, z.B. Sie essen eine Pizza).

Es verändern sich aber allerdings nicht alle Nomen auf die gleiche Art im Akkusativ, manche verändern sich sogar garnicht. Ein großer Teil der Nomen im Kroatischen endet auf -a; bei denen wird das -a durch ein -u ersetzt im Akkusativ. Zum Beispiel:

baka Oma
jabuka  ▶  Apfel
juha Suppe ®
kava Kaffee ®
knjiga  ▶  Buch
mama  ▶  Mama
pjesma  ▶  Song

riba  ▶  Fisch
sestra  ▶  Schwester
tata  ▶  Papa
teta Tante
televizija Fernsehen ®
večera  ▶  Abendessen
voda  ▶  Wasser

Die Standard ‘Wörterbuch’ Formen, die schon erwähnt wurden, sind auch als grammatischer Fall anzusehen, dieser wird Nominativ genannt (mit N abgekürzt).

Nun können wir sagen:

Ana čita knjigu.  ▶  Ana liest ein Buch.

Kuham juhu. Ich koche Suppe.

Ivan pijepiti kavu. Ivan trinkt Kaffee.

Jedemjesti večeru. Ich esse 'Abendessen'. (= zu Abend)

Pijempiti vodu.  ▶  Ich trinke Wasser.

Warnung: Das Deutsche verwendet ‘schwache’ oder ‘generische’ Verben wie machen in vielen Situationen, also üblicherweise werden Sie Kaffee machen, Abendessen machen und so weiter. Im Kroatischen gibt es solche Verben fast garnicht, so dass man immer spezifische Verben verwenden muss – zum Beispiel, kuhati kochen muss zwingend genutzt werden, wenn Sie sagen, dass Sie Kaffee kochen.

In Sätzen wie Ana čita knjigu, wird das Wort Ana genau wie im Deutschen Subjekt genannt. Daher wird der Nominativ im Kroatischen manchmal the Subjekt Fall genannt:

Subjekt
 
 
Objekt
Ana  čita    knjigu.
N A

Falls Sie sich nun fragen, ob es ein oder das Buch ist – Artikel der Bestimmung und Unbestimmung gibt es im Kroatischen nicht, es gibt keinen Unterschied zwischen einem Buch und das Buch im Kroatischen. (Ich werde Ihnen in nachfolgenden Kapiteln zeigen, wie Sie bestimmte Artikel und unbestimmte Artikel ersetzen.)

Der Großteil der Verben benötigt ein Objekt im Akkusativ. Zum Beispiel:

čekati warten
gledati schauen, gucken
imati haben, besitzen

slušati hören, zuhören, anhören
tražiti suchen
trebati brauchen, sollen

Schauen wir uns einige Beispiele an:

Ana gleda televiziju. Ana sieht fern.

Trebam kavu. Ich brauche Kaffee. ®

Ivan čeka baku. Ivan wartet auf seine Oma.

Slušam pjesmu. Ich höre einen Song.

Goran traži knjigu. Goran sucht ein Buch.

Ivan ima knjigu.  ▶  Ivan hat ein Buch.

Wärend warten im Deutschen die Präposition auf (Sie warten auf jemanden/etwas) benutzt, wird im Kroatischen keine Präposition benötigt, das Nomen wird lediglich in den Akkusativ gesetzt.

Das Anpassen der Endungen gilt auch für Anglizismen oder im generellen für Wörter, die nicht kroatischer Herkunft sind:

Goran jedejesti pizzu. Goran isst eine Pizza.

Die Akkusativ Anpassung -a-u gilt auch für Namen:

Ivan čeka Anu.  ▶  Ivan wartet auf Ana.

Goran sluša Ivanu. Goran hört Ivana zu.

Daher haben kroatische Namen viele Formen, genau wie Nomen, und können mit anderen Namen vertauscht werden – wie Sie später erfahren werden. Allerdings gibt es immer eine Basis, die Standardform – e.g. Ana and Ivana.

Die meisten Namen, die auf -a enden, sind weibliche Namen im Kroatischen. Trotzdem gibt es einige männliche Namen die ebenfalls auf -a enden,z.B. Jakša, Luka, Nikola and Saša. Die männlichen und weiblichen Namen verhalten sich gleich:

Ana traži Luku. Ana sucht Luka.

Es gibt auch einige weibliche Namen, die nicht auf -a enden, diese verändern sich garnicht. Solche Namen sind z.B. Ines und Nives. Zum Beispiel:

Ivan čeka Ines. Ivan wartet auf Ines

Eine umfassendere Auflistung männlicher Namen auf -a und weiblicher Namen nicht auf -a können Sie in L1 Übliche Namen finden. ®

(Ich erkläre Ihnen wie Sie Nomen, die nicht auf -a enden, einschließlich männlichen Namen wie Ivan, als Objekte gebrauchen in den folgenden Kapiteln.)

Nun werde ich Ihnen erklären, wie Sie jemanden fragen was er/sie macht (im Moment oder allgemein). Im Kroatischen wird das Verb raditi arbeiten, tun, machen in einem generischen Sinn verwendet. Solche Fragen sollten Sie mit što  ▶  was beginnen:

Što Ana radi?  ▶  Was macht Ana? (lit. ‘Sie arbeitet.’)

— Gleda televiziju.  ▶  Sie sieht fern.

Kroatische Fragen sind nicht speziell: keine spezielle Wortreihenfolge, keine speziellen Regeln. Sie müssen nur mit dem richtigen Fragewot beginnen.

Sie werden Antworten, die nur aus einem Verb bestehen, hören. Pronomen (e.g. ona sie) werden nicht benötigt, da es klar ist, über wen Sie reden. Im Kroatischen werden kurze Antworten generell bevorzugt.

Um direkt zu fragen was jemand macht müssen Sie das Präs-Sg-2 benutzen radiš:

Što radiš?  ▶  Was machst du?

— Čitam knjigu.  ▶  Ich lese ein Buch.

Diese Form wird nur verwendet wenn Sie die Person kennen, diese Person ein Familienmitglied oder ein Arbeitskollege ist. Bei Personen die hierarchisch über Ihnen stehen und Personen die sie nicht persönlich kennen, werden andere Formen verwendet (Dies wird in späteren Kapiteln erläutert).

In vielen Regionen wird das umgangssprachliche šta  ▶  anstatt što® verwendet, Sie werden also oft šta radiš, etc. (Probieren Sie es selbst bei Google™) hören.

Notiz: Wie Sie wahrscheinlich bereits bemerkt haben bestehen Ähnlichkeiten bei der Verwendung des grammatischen Falls Akkusativ im Kroatischen und im Deutschen. Achten Sie bitte darauf, dass es allerdings auch es auch Unterschiede gibt, so dass es nicht immer genau wie im Deutschen ist. Dies gilt ebenfalls für die restlichen grammatischen Fälle im Kroatischen (Dativ/Lokativ, Genitiv, Instrumental und Vokativ) welche in den späteren Kapiteln nach und nach genauer erklärt werden.

________

® Anstelle von kava ist eine leicht veränderte Variante kafa im größten Teil Serbiens und Bosniens üblich. In Bosnien wird die Form kahva ebenfalls verwendet. Anstatt von juha ist supa in Serbien und Bosnien üblich, allerdings auch in einigen Teilen Kroatiens.

Im Standard Serbischen wird darauf bestanden, dass das Wort Fernsehen als televizija betont wird (Sie würden es im öffentlichen serbischen Fernsehen hören); trotzdem verwendet ein Großteil der Serben die gleiche Betonung wie in Kroatien. Dennoch werden Sie gelegentlich televizija in Teilen Kroatiens und Bosniens hören.

Obwohl viele Namen gängig in Kroatien, Bosnien, Montenegro und Serbien sind gibt es einige Namen die länder-spezifisch sind. Es gibt sogar Namen die spezifisch für einen Teil Kroatiens stehen und unüblich in anderen Teilen Kroatiens sind – trotz einer Bevölkerung von nur 4 Millionen Einwohnern.

Die Form šta was ist der Standard in Serbien, Montenegro und in den größten Teilen Bosniens. Es ist auch in Kroatien (einschließlich Zagreb, Split, Rijeka, etc) üblich, aber nicht der Standard. Im Nordwesten Kroatiens wird das umgangssprachliche kaj für was oft verwendet (Sie werden es auch in Zagreb hören). In Küstengebieten, besonders auf Inseln und in Istrien, wird ein anderes Wort umgangssprachlich für was ča verwendet.

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